Albert Mahlstedt

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Mahlstedt und Mitglieder des Oldenburger Landtages während einer „Landtagsfahrt durch das Fürstentum Lübeck“;
Aufnahme 1907 durch den Hoffotografen Albert Giesler

Albert Mahlstedt (geboren 26. Juli 1861; gestorben 2. August 1943) war ein deutscher Kommunalpolitiker und Bürgermeister der Stadt Eutin in Schleswig-Holstein.[1]

Notgeldschein über 25 Pfennig vom Dezember 1920 mit dem Voss-Haus;
und der faksimilierten Unterschrift Mahlstedts für den Magistrat und zwei weiteren für die Stadträte
Das in der Ausführung wesentlich von Mahlstedt mitbestimmte Ehrenmal im Schlossgarten von Eutin

Albert Mahlstedt studierte Rechtswissenschaften und trat in den Dienst des Großherzogtums Oldenburg. Nach seinem 1. Examen (Tentamen) 1889 wurde er Auditor beim Amt Delmenhorst. 1891 legte er das 2. Examen ab.

Am 1. Dezember 1891 wurde er zum Bürgermeister Eutins ernannt.[1]; er stand der städtischen Gemeinde dann 37 Jahre lang vor.[2]

1895 ergriff er die Initiative zur Gründung eines Technikums, um das Wirtschaftswachstum der damals rund 5000 Einwohner zählenden Stadt zu fördern und Eutin zugleich über die eigenen Grenzen hinaus auch international bekannt zu machen. Dies wurde dem seinerzeit in Hamburg tätigen Architekten[3] Albert Klücher[4] bekannt, der daraufhin 1895 das privat betriebene Technikum Eutin gründete, das dann bis zu dessen Schließung 1934 durch Klüchers Sohn Albert Klücher junior fortgeführt wurde.[3]

Unterdessen war Mahlstedt am Ende des Ersten Weltkrieges wenige Tage nach dem Beginn der sogenannten Novemberrevolution durch den Kieler Matrosenaufstand am 6. November 1918 in Eutin durch eine aus Lübeck eingetroffene Gruppe revolutionärer Soldaten verhaftet worden. Erst nach sechs Tagen wurde er aus der Haft entlassen und mit der Wahrnehmung der „Geschäfte der Ernährungs- und Volkswirtschaft“ beauftragt.[2] Nur wenig später trugen die im Zuge der Deutschen Hyperinflation 1920 ausgegebenen Eutiner Notgeldscheine die faksimilierten Unterschriften Mahlfelds für den Magistrat sowie zwei weiteren für die Stadträte.[5]

Doch auch während der Weimarer Republik wählte die Eutiner Gemeinde Mahlstedt wiederholt zum Bürgermeister; er führte die Amtsgeschäfte bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1928.[1]

Am 30. Juni (Weihe) und 1. Juli 1928 versammelten sich zahlreiche Kameraden des ehemaligen Infanterie-Regiments „Lübeck“ Nr. 162 mit den Angehörigen der zu jener Zeit in Eutin garsonierenden einstigen III. Bataillons und der Bevölkerung, um an der Weihe des Denkmals für die im Kriege 1914/18 Gefallenen am Schlossgarten teilzunehmen.[2] Den Ehrenhof umgibt ein Quadermauerwerk an dessen rückseitiger Wand sieben Tafeln mit den Namen der Gefallenen des Eutiner Truppenteils sowie Gefechts- und Schlachtorte enthält. In der Mitte des Hofes befand sich ein Brunnen, als Symbol des sprudelnden Lebens an der Stelle des Gedenkens an jene, von denen die Inschrift sagt: „Sie starben für uns, sie leben in unseren Herzen“ Zwei Trauerbirken im Innern des Ehrenhofes im hellen Grün hoben sich von dem Dunkel einer gewaltigen Eiche, die von außen und oben her in en Hof hineinblickte, ab. In den Außenmauern befinden sich Symbole des Christentums, Anker, Herz und Kelch: Glaube, Liebe, Hoffnung versinnbildlichen.[6] Nach mehreren, zum Teil gemeinsam mit dem Stadtrat getroffenen Entscheidungen ließ Mahlstedt das Ehrenmal durch den Malenter Architekten Alfred Schulze errichten. Später wurde das unter Mahlstedt errichtete Bauwerk zum „Ehrenmal für die Opfer des Krieges [...] in ihrer Gesamtheit“ umgewidmet.[7]

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BW

Mahlstedt starb mitten im Zweiten Weltkrieg. Beigesetzt wurde er auf dem in der Plöner Straße gelegenen[1] Alten Friedhof Eutin.[8]

Commons: Albert Mahlstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e o. V.: Gebäude ... Wer war eigentlich Albert-Mahlstedt? auf der Seite albert-mahlstedt-schule-eutin.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. September 2022
  2. a b c Klaus Langenfeld: Eutin. Kleine Stadt mit großer Geschichte, Norderstedt: Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-7460-0978-0, S. 206; Vorschau über Google-Bücher
  3. a b Friedrich Saeftel: Privates Technikum Eutin. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein und Hamburg, 63. Jahrgang, 1956, S. 187; Digitalisat der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
  4. Ernst-Günther Prühs: Geschichte der Stadt Eutin, mit einem Beitrag von Klaus Langenfeld. Struve, Eutin 1993, ISBN 978-3-923457-23-6 und ISBN 3-923457-23-5, passim; Vorschau über Google-Bücher
  5. Gutschein der Stadt Eutin über 100 Pfennig zur Einlösung im Dezember 1920
  6. Ehrenmalsweihe in Eutin und 3. Regimentstag des 162er-Bundes. In: Vaterstädtische Blätter; Jahrgang 1927/28, Nr. 21, Ausgabe vom 8. Juli 1928, S. 81.
  7. o. V.: 1920 gibt es erste Überlegungen zum Bau eines Ehrenmals für die gefallenen Soldaten des 1. Weltkrieges ..., Darstellung zum Ehrenmal für die Opfer des Krieges des Vereins Bürgergemeinschaft Eutin e.V., vertreten durch Olaf Blanck, auf der Seite bg-eutin.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. September 2022
  8. o. V.: Plöner Straße auf der Seite friedhof-eutin.de/friedhoefe/ploener-strase [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 29. September 2022
  9. Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, bearbeitet im Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein und im Amt für Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck, Sonderband in der Reihe Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein, Neumünster: Wachholtz, 1969, S. 267, 268; Vorschau über Google-Bücher