Jüdische Gemeinde Zaberfeld

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Eine jüdische Gemeinde in Zaberfeld im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg bestand seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die höchste Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinde betrug 1818 etwa 47 Personen.

Die Herren von Sternenfels, die seit 1390 Zaberfeld als württembergisches Lehen hatten, nahmen um 1745 Juden in ihrem Ort auf. Die Juden lebten vom Handel mit Vieh und Krämerwaren. Ein Betsaal in einem Privathaus wurde als Synagoge genutzt. Bemühungen, ein eigenes Synagogengebäude zu bauen, scheiterten an den ärmlichen Verhältnissen der Gemeindemitglieder. 1832 wurde die jüdische Gemeinde Zaberfeld der jüdischen Gemeinde Freudental als Filialgemeinde zugeordnet. Die Toten wurden auf dem jüdischen Friedhof in Freudental oder auf dem jüdischen Friedhof Flehingen beigesetzt. Die jüdische Gemeinde Zaberfeld verlor wie die meisten Landgemeinden ab der Mitte des 19. Jahrhunderts einen großen Teil ihrer Mitglieder durch Auswanderung und Wegzug in größere Städte.

Nationalsozialistische Verfolgung

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Gedenktafel am Löweneck

Im Jahr 1933 lebten nur noch die Familien Albert Herbst, Gustav Herbst und Jordan-Warschawsky in Zaberfeld. Albert Herbst wurde mit seiner Frau Helene und ihrem Sohn Julius am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert und kam dort um. Die Familie des Gustav Herbst wanderte in die USA aus, ausgenommen die Tochter Flora Kirchheimer geborene Herbst, die am 22. Oktober 1940 während der Wagner-Bürckel-Aktion von Karlsruhe aus nach Gurs deportiert wurde. Sie ist in Auschwitz ermordet worden. Von der Familie Jordan-Warschawsky wurden Hedwig Warschawsky geborene Jordan und ihre Tochter Paula im Oktober 1938 bei der Polenaktion ausgewiesen. Fanny Jordan geborene Kaufmann starb am 23. September 1942 in Theresienstadt.

Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 12 in Zaberfeld geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[1]

Stolperstein in Erinnerung an Pauline Jordan

Wie in anderen Orten auch, wurden auch in Zaberfeld sogenannte Stolpersteine verlegt, um an den letzten Wohnorten der von den Nationalsozialisten ermordeten Personen an diese zu erinnern.

Bürgerliche Namen

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Als alle Juden in Württemberg 1828/29 erbliche Familiennamen annehmen mussten, nahmen die Familienvorstände der Juden in Zaberfeld folgende Namen an: Heumann, Jordan, Kaufmann, Strauß und Weinsperger.

Gemeindeentwicklung

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Jahr Gemeindemitglieder
1749 5 Personen
1756 30 Personen
1770 44 Personen
1810 12 Familien
1818 47 Personen
1873 33 Personen
1900 24 Personen
1933 13 Personen
  • Wolfram Angerbauer, Hans Georg Frank: Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn. Geschichte, Schicksale, Dokumente. Landkreis Heilbronn, Heilbronn 1986 (Schriftenreihe des Landkreises Heilbronn. Band 1), S. 244–248.
  • Joachim Hahn und Jürgen Krüger: Synagogen in Baden-Württemberg. Band 2: Joachim Hahn: Orte und Einrichtungen. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1843-5 (Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Band 4), S. 522.
  • Wolfgang Schönfeld: Die letzten jüdischen Familien in Zaberfeld. Verlag Alte Uni, Eppingen 2015, ISBN 978-3-926315-46-5. (nicht ausgewertet)

Einzelnachweise

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  1. Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 29. Oktober 2009.