KOMMZ

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KOMMZ ist ein Musikfestival, das seit 1975 im Nilkheimer Park bei Aschaffenburg jährlich stattfindet. Der Name leitet sich von „Kommunikationsfest“ und der Einladung „Kommts alle“ ab. Es ist eines der größten und ältesten Non-Profit-Festivals Deutschlands. Neben dem dreitägigen Musikprogramm bietet das KOMMZ auch Theater, Kabarett, ein großes Kinderprogramm und verschiedene kostenlose Kurse an.

Nachdem der Sozialdemokrat Willi Reiland, welcher im Wahlkampf mit „Achtundsechziger“-Parolen um das junge Wählervolk geworben hatte, 1970 zum Oberbürgermeister von Aschaffenburg gewählt wurde, konnte das kommunale Jugendhaus der Stadt Aschaffenburg entstehen, das von den Jugendlichen in Selbstverwaltung geleitet werden sollte.

1975 wurde im Jugendhaus das erste Parkfest (12. bis 13. Juli 1975[1]) geplant. Im Gedanken an den Putsch in Chile 1973 organisierte das Chilekomitee die kulturellen und politischen Inhalte der Veranstaltung. Das Stadtjugendamt finanzierte einen Teil der Veranstaltung und stellte den Nilkheimer Park zur Verfügung, alles unter der Bedingung, Auflagen im Sinne von Recht und Gesetz zu erfüllen. Durch dieses erste Parkfest kristallisierte sich im kommunalen Jugendhaus die KOMMZ-Gruppe heraus. Verantwortlich war zu Beginn die Abteilung Jugendpflegemaßnahmen des Stadtjugendamtes Aschaffenburg. Unter der Trägerschaft des Stadtjugendamtes veranstalteten die KOMMZ-Gruppenmitglieder auch 1976 und 1977 wieder ein Parkfest, das KOMMZ.

Im Frühjahr 1978 hatte die Stadt Aschaffenburg nach internen politischen Querelen das kommunale Jugendhaus geschlossen. Das Jugendamt lehnte die Ausrichtung des Festivals ab und entzog der KOMMZ-Gruppe die finanziellen Mittel, obwohl die Vorbereitungen schon auf Hochtouren liefen und Verträge mit Musikgruppen bereits abgeschlossen waren. Eine Handvoll KOMMZler brachte, trotz fast unüberwindbarer Auflagen von Seiten des Ordnungsamts und der Polizei – noch bis eine Woche vor Beginn – auch das vierte KOMMZ zum Leben, das erste freie und unabhängige KOMMZ.

Das KOMMZ heute

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Kommz-Gelände

Das KOMMZ findet einmal im Jahr im Nilkheimer Park bei Aschaffenburg, statt. Im Gegensatz zu konsumorientierten Veranstaltungen stand und steht beim KOMMZ Kommunikation und Miteinander im Vordergrund. Kommerzielle Anbieter haben keine Chance. Zugeständnisse werden in dieser Hinsicht lediglich an das kulturelle Angebot in Form eines ausgereiften Musikprogramms und mittlerweile beispielhaften Kinder-Programms gemacht. Ein großer Teil der ehrenamtlich erwirtschafteten Einnahmen fließen verschiedenen sozialen Institutionen und Hilfsorganisationen zu.

Auf Grund der Müllproblematik ist es seit dem Kommz 2008 nicht mehr gestattet, das Festivalgelände mit Glasflaschen jeglicher Art zu betreten. Die Veranstalter erhoffen sich hierdurch ein sinkendes Müllaufkommen und weniger Glasscherben auf dem Gelände.

Durch die seither stattfindende Aufklärung zum Thema Müll, sowie aktive und direkte Kommunikation mit den Besuchern, konnte die Müllsituation deutlich entspannt werden.

Die Musik auf dem KOMMZ zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass neben Bands der bundesweiten Alternativszene auch viele Weltmusik- und Reggaebands im Nilkheimer Park auftraten. So spielte 1994 mit Cobra die erste chinesische Frauenrockband auf dem KOMMZ. Auch Kabarettgrößen wie Die 3 Tornados, Sissy Perlinger, Volker Pispers und Urban Priol feierten hier große Erfolge – für Urban Priol war der Auftritt 1992 vor fast 2000 Besuchern der erste große Soloauftritt.

Einzelnachweise

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  1. Chronik - Kommz. Abgerufen am 22. Februar 2023.