Naturschutzgebiet Krutscheid

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Naturschutzgebiet Krutscheid

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Krutscheid (Dolinengelände)

Naturschutzgebiet Krutscheid (Dolinengelände)

Lage Wuppertal-Vohwinkel, Quartier Osterholz
Fläche 10,8126 ha
Kennung W-003
WDPA-ID 81534
Geographische Lage 51° 16′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 51° 15′ 37″ N, 7° 6′ 24″ O
Naturschutzgebiet Krutscheid (Nordrhein-Westfalen)
Naturschutzgebiet Krutscheid (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhe von 174 m bis 200 m (ø 187 m)
Einrichtungsdatum 1937, 2005
Rahmenplan Landschaftsplan Wuppertal
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde der Stadt Wuppertal
Rechtsgrundlage VO 1937, Erweiterung 1984, rechtskräftiger Landschaftsplan 2005[1]

Das Naturschutzgebiet Krutscheid liegt im Westen der bergischen Großstadt Wuppertal nördlich der ehemaligen Ortslage Krutscheid. Teile des Gebiets wurden erstmals 1937 durch Rechtsverordnung unter Schutz gestellt, 1984 wurde es erweitert und steht seit 2005 in der heutigen Ausdehnung durch rechtskräftigen Landschaftsplan unter Schutz.

Das NSG Krutscheid ist knapp elf Hektar groß und befindet sich im Vohwinkler Wohnquartier Osterholz. Es ist heute fast vollständig von bebauten Gebieten (wie dem Gewerbegebiet Simonshöfchen im Westen) umgeben, im Nordwesten schließt sich der Wald Osterholz an.[2][3]

Das Gebiet teilt sich in ein südlich gelegenes, hügeliges Waldgebiet mit Dolinen und das eher offene Quelltälchen des Simonshofer Bachs, eines Zuflusses des Krutscheider Bachs, mit einer Obstwiese im Norden. Das Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz beschreibt die beiden Flächen wie folgt:

„Südteil: Die Waldfläche in dem welligen und teilweise durch Trichtereinbrüche stark reliefierten Dolinengelände ist unterschiedlich strukturiert. Es überwiegen sekundäre Eschen-Mischwälder, nur randlich sind noch die hier typischen Buchen- und Buchen-Mischwälder mit tlw. beachtlichen Alt- und Totholzanteilen erhalten geblieben. Hier ist auch der FFH-Lebensraumtyp Waldmeister-Buchenwald ausgeprägt. Die Waldbodenflora enthält noch zahlreiche kalkbuchenwaldtypische Arten wie z.B. Sanikel und Wald-Bingelkraut. Kleinflächig sind unterschiedlich zusammengesetzte Laubmischwälder ausgebildet, z.B. mit dominierender Hainbuche, im westlichen Bereich stocken kleinere Bestände mit nichtheimischen Robinien. Kleinflächig sind niederwaldartige Bestände ausgeprägt. Die teilweise inmitten der Waldflächen hoch aufragenden Kalkfelsen sind infolge der schattigen Lage moosreich und weisen tlw. typische Farnvegetation mit Braunstieligem Streifenfarn auf.“[1]

„Nordteil:Das Gebiet wird überwiegend von einer gut gepflegten Obstwiese mit größtenteils mittelalten, hochstämmigen Apfelbäumen eingenommen, hinzu kommen einige halb- und niederstämmige Obstbäume. Abgängige Bäume wurden durch Nachpflanzungen ersetzt. Nördlich der Obstwiese schließen sich auf einer Böschung Haselgebüsch, Gehölzstreifen aus Eschen sowie ein Waldrand aus Hainbuche und Stechpalme an und grenzen die Obstwiese von dem hier in Ost-West-Richtung verlaufenden Tälchen des Simonshofer Baches ab. Im Bereich des Baches wurden drei Kleingewässer angelegt, die tlw. stark verlandet sind.(…) Der nach Norden abknickende Verlauf des Simonshofer Bach ist durch den ca. 2 m tiefen Einschnitt auch im angrenzenden Wald noch gut zu verfolgen. Im laubgefüllten, lehmigen Bachbett verläuft ein ca. 0,5 m breites Rinnsal. Westlich hiervon befinden sich ein Feldgehölz mit sehr starkem Buchen-Altholz sowie mit Eichen und Hainbuchen.(…)“[1][4]

Der Landschaftsplan der Stadt Wuppertal (2005) begründet seine Schutzausweisung durch die hohe strukturelle und biologische Vielfalt im Naturschutzgebiet: Bedeutsam ist die Kalkbuchenwaldflora (als Relikt der ursprünglichen Vegetation auf Kalkstandorten) und die Feuchtwiesenvegetation. 37 Vogelarten, 6 Kleinsäugerarten, 7 Amphibien- und Reptilienarten und zahlreiche Insektenarten (darunter eine hohe Zahl lokal seltener Arten und mehrere Arten der Roten Liste, u. a.: Sperber, Dorngrasmücke, Fadenmolch, Bergmolch, Teichmolch, Grasfrosch, Steinkauz, Grünspecht, Baumfalke) wurden durch Untersuchungen nachgewiesen.[5]

Die Schutzausweisung erfolgt

Commons: Naturschutzgebiet Krutscheid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Naturschutzgebiet „Krutscheid“ (W-003) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  2. Karte Naturschutzgebiet Krutscheid auf openstreetmap.org
  3. Naturschutzgebiet Krutscheid in der World Database on Protected Areas (englisch)
  4. a b [1] LANUV: Kartenanwendung Biotopkataster: BK-W-00001
  5. [2]| Stadt Wuppertal: Landschaftsplan Nord (2005) – Text u. Karte zum Download